Samstag, 30. November 2013

Die alten Hasen und die Neuen ...



Wenn man sich in Wartezimmern umschaut, dann erkennt man sofort die Neuen und die alten Hasen. Die Neuen schauen sich verunsichert um, fummeln an den Jackenknöpfen rum und werfen ständig einen Blick auf die Uhr. Die alten Hasen machen es sich bequem, indem sie aus ihrer Tasche  eine Wasserflasche herausholen, sich die Ohrstöpsel in die Ohren stopfen und den MP3-Player anschalten oder ein Buch hervor holen. Und wenn man sich die Begleiter der Neuen ansieht, dann sieht man die Nervosität in ihren Augen und das Unbehagen. Die Begleiter der alten Hasen blättern stattdessen gelangweilt in Zeitschriften. Ihre Gesichter sind mit kleinen Sorgenfalten übersäht. Kleine Falten, die dort schon seit Urzeiten wohnen und leidvolle Geschichten erzählen. Müde Gesichter mit tiefen Ringen unter den Augen, die gelangweilt auf die Zeitschrift hinab starren und Hände, die mechanisch weiter blättern. Alte Hasen, die anderen alten Hasen wissend einen Blick zuwerfen und nicken.
Das Traurige ist, dass alle alten Hasen mal Neue waren und dass viele Neue irgendwann auch mal alte Hasen werden. Ein ganz normaler Lauf in den meist viel zu kleinen Wartezimmern. Man trifft sich auch immer wieder. Die Sorgenfalten der Begleiter der alten Hasen werden immer mehr, die Gesichter immer hohlwangiger und die Augen erzählen mit einem Blick, was sie schon alles gesehen haben. Und die alten Hasen? Sie lachen, obwohl es gar nichts zu lachen gibt. Ihre Augen erzählen mit einem Blick, was sie schon alles erlebt haben. Und die Neuen? Sie schauen verdutzt und ihr Blick erzählt noch gar nichts. Und man wünscht sich, dass dieser Blick auch nie etwas erzählen wird, jedenfalls nicht in Wartezimmern. 


Es grüßt euch,
eure Kea

Mittwoch, 20. November 2013

MTX adé !

Hallo,
ich melde mich zurück. Mein Laptop ist wieder heile und so kann ich wieder tippen wie eine Verrückte. Es ist auch viel passiert in der Zeit, in der ich nicht schreiben konnte.
Ich hatte schon wieder einen Schub, bzw. habe immer noch dran zu knacken.
Es fing an, dass sich meine Mundschleimhaut wieder entzündet hat, aber diesmal an allen erdenklichen Stellen, sogar unter der Zunge. Ich konnte eine Woche lang nicht richtig essen und trinken nur per Strohhalm. Es war ätzend. Tja, und der Vorbote für alles Weitere...Dann hatte ich auf einmal starke Schmerzen beim Sitzen, beim Aufstehen und anderen Bewegungen. Diese Schmerzen wurden immer stärker. Diesmal drehte ich durch, war oft am heulen und jammern. Hinzu kam noch, dass ich Probleme mit den Nieren bekam und alle 20 min zum Klo musste. Durch den enormen Flüssigkeitsverlust war mir fortan schwindelig und ich war schlapp. Also ging es rasch zum Doc nach Datteln ( vorher hatte ich schon mit ihm telefoniert, weil die Schmerzen echt kaum auszuhalten waren!). Tja, er bestätigte mir meinen Schub. Ich habe eine Entzündung im Steißbein. Toll, oder? Boah, Leute, ich wusste nicht, dass sitzen soooo weh tun kann. Ich hatte dann so einen Reifen, über den Mama dann einen Kissenbezug gemacht hat, damit es mir nicht so peinlich ist. Der ist aber mittlerweile auch kaputt. Naja, der Doc hat das MTX abgesetzt, weil es ja, wie man sieht, nicht wirkt. Also, warum die Scheiße schlucken und sich mies fühlen, wenn es eh nichts bringt?
Für alle, die es nicht wissen, MTX ( Methotrexat) ist ein Zytostatika, welches beispielsweise bei Krebserkrankungen und schweren Autoimunerkrankungen eingesetzt wird
. Also kein Bonbon, sondern schon was Härteres. Naja, das ist jetzt adé ! Ich werde stattdessen jetzt auf Opiate eingestellt, auch wegen der starken Schmerzen. Ibu scheint nicht mehr zu greifen, selbst die Hochdosis nicht. Von dem Cortison               ( ist während des Schubes natürlich drastisch wieder angestiegen!) wollen wir runter, damit meine Nieren sich beruhigen, die nämlich nicht mehr konzentrieren können. Jap, alles nicht so bombig. Die Opiate machen ziemlich müde und krokki. 

Aber wenigstens kein MTX mehr! Positiv sehen....

Es grüßt euch nach einer gefühlten Ewigkeit,
Kea