Dienstag, 21. Januar 2014

Und da stolperte die Komplikation wieder mal auf mich zu...

Hallo ihr Lieben,
mir geht es echt beschissen. Die Augen-Op hat natürlich nicht so geklappt, wie wir es uns erhofft haben. Es fing schon alles damit an, dass die unten im Op keinen Zugang stechen konnten. Drei Anästhesisten machten sich an meinen Armen und Händen zu schaffen.
" Die Vene hier, die ich hier erahne, die flutscht immer weg!"......." Ja, ich MERK'S!".Die ganzen Arme und Hände haben sie mir zerpiekst, glaube 6mal. Dann wollten sie an die Füße, die ich vorher in mehrere Lagen Socken eingepackt habe, wegen der Entzündungen in den Kapilargefäßen und der Durchblutungsstörungen. Da habe ich gestreikt, " Hey!!! Die Füße werden noch weniger durchblutet, da brauchen Sie es gar nicht zu versuchen!
Sie finden bestimmt noch eine Stelle an meinem Arm....*augen roll*".  Doof geguckt haben sie, ich meine, die können doch wohl lesen, oder? Meine Krankenakte haben sie auch, wo liegt denn also das Problem? Ich habe doch vorher auch um ein Gelkissen für mein Steißbein gebeten. Einen netten Rat vorm Einschlafen bekam ich aber noch: " Lasse dir eine Stunde vor deiner nächsten OP mal eine Wärmflasche geben!". Ist gebonkt! Und als ich mir für das " Ich wünsche dir schöne Träume" bedankte, bekam ein Anästhesist einen Lachanfall. Tja und danach fing alles an. Ich habe die OP ziemlich schlecht verpackt. Novalgin und Medis gegen Übelkeit bekam ich direkt per Infusion,trotzdem spielte mein Körper von Anfang an nicht mit. Klar, ich hatte die Narkose noch in den Knochen und der Kreislauf war im Keller, aber irgendwie erholte ich mich einfach nicht. Ich war die Tage nach der OP nicht in der Lage richtig alleine zu laufen, zu essen, mich zu waschen, anzuziehen etc. Vor Erschöpfung zitterte und weinte ich. Das Auge war so sehr geschwollen und blutunterlaufen, dass ich es nicht öffnen konnte. Auf eigenen Wunsch hin wurde ich dann entlassen, weil ich nur noch Heim in mein eigenes Bett wollte. Wie ein Häufchen Elend habe ich zitternd im Rolli gehockt und geflennt, bis die Augenärztin nachgab und mich nicht in die Kinderklinik verlegte, sondern auf eigene Verantwortung hin nach Hause ließ. Zuhause habe ich die ersten Tage erstmal nur geschlafen. Schlafen, schlafen, schlafen! Von Mama gestützt ging es dann in die Augenklinik hier bei uns, ich konnte das Auge aber immer noch nicht öffnen, also war das für die Katz! In den Aufzug passten nicht alle rein, deswegen lud mich meine Mama eben ab. Ich schielte durch Mundschutz und Sonnebrille mit meinem gesunden Augen auf eine ältere Dame im Rolli. Sie nahm meine Hand und sagte: " Alles wird gut!Wir schaffen das! Wenn du nicht mehr stehen kannst, dann setzt du dich einfach auf meinen Schoß. Okay? Es geht eine Menge...". Sie hielt meine Hand solange bis meine Mama mich wieder unterharkte. " Alles Gute!", meinte sie noch. So eine liebe, knuffige Dame! Es gibt noch wahrhaft liebe Menschen auf dieser Welt. Die nächsten Tage daheim schaffte ich es dann langsam aus dem Bett, aber nur runter zur Couch. ;) Irgendwann kriegte ich das Auge mal einen Spalt auf. Schock!!! Alles schwammig und doppelt!!! Es folgte eine Heulattacke und daraufhin eine Panikattacke der allerfeinsten Sorte. Mein Herz überschlug sich und in meinem Kopf gabe es nur Gedanken wie: Auge verfuscht! OP fehlgeschlagen! Für immer nun schreckliche Doppelbilder! Es hat alles nix genützt!
Tja, Tachykardie....yay! Mit Blutdruck von 200 und Atemnot und extremen Muskelkrämpfen. Fast 2 Stunden haben wir gebraucht, um mich " runter zu holen". Es gab erstmal noch eine Amlodipin ( nehme ich ja eh für die Durchblutung meiner Füße) und dann Baldrian-Tropfen. Ich habe so eine Atemmaske aufgesetzt bekommen und Papa massierte mir meine krampfenden Muskeln mit Lavendel-Öl. Wir bekamen es in den Griff! Da bin ich dann wohl mal abgehoben! ;) Die nächste Kontrolle in der Augenklinik meinte, dass das normal sei mit den Doppelbilder, da mein Gehirn sich erstmal umgewöhnen müsse. Komisch wäre nur, dass mein Auge noch so sehr geschwollen und eingeblutet wäre. Die nächste Kontrolle vier Tage später ergab, dass nun nix mehr normal war. Das Auge konnte ich nun einen Spalt lang tagsüber aufhalten und ich sah permanent doppelt, schlimmer als vorher. Man maß nun einen Innenschielwinkel... -.- Man rief im UKM an und machte Terror. Ich bekam einen Termin und es ging wieder nach Münster.
Stunden lang Warterei und Messen und untersuchen und ähhhh....

Danach sagte man mir, dass ich eine seltene Komplikation habe. Toll? Abteilung Selten und Schwierig, bin zur Stelle. Kann nicht mal etwas normal laufen?
Dann wurde mir gesagt, dass es sein kann, dass ich damit nun ein halbes Jahr rumdocktere. Auch, nett! Kann man sowas auch mal vorher sagen? Vorher hieß es: " Mache dir keine Sorgen, in ein paar Tagen bist du wieder fit!". Geil....Und ich habe jetzt wieder eine Prismenbrille. Vorher sagte man mir: " Danach brauchst du die Prismenbrille nicht mehr!". Noch geiler.... " Irgendwie verheilt das nicht. Du hast eine sehr schlechte Wundheilung, extrem ungewöhnlich"... Ach....." Du kriegst ne Cortisonsalbe!".....Ich:" Ich schlucke Cortison, das wird unnötig sein!"........Sie: " Ja, okay! Stimmt! Die Salbe hätte sowieso nicht geholfen!"..... WTF???? Und vorher: "Wieso trägt die einen Mundschutz?". Anstatt direkt mit mir zu sprechen oder vielleicht mal die Krankenakte zu lesen. Ich:"Ich bin immunsupressiv!!!!!!!!!".
Ja...das ist hier los. Ich bin fix und foxi und sauer noch dazu. Jetzt hänge ich in den Seilen. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich das nie gemacht. Scheiß auf den Führerschein, ehrlich! Jetzt gehts mir beschissen......

PS: Tut mir leid, dass es so lang geworden ist!


Es grüßt euch,
eine leider immer noch doppelt sehende Kea, die nun doch wieder eine Prismenbrille trägt und kein Brillengesicht hat. 

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