Donnerstag, 4. April 2013

Es leuchtet auf den MRT-Bildern! ...Nein, ich meine keine Erleuchtung! ;-P

N'abend ihr Lieben,
ich hoffe, ihr hattet einen schönen Tag?!
Meinen Tag habe ich im Großen und Ganzen relativ langweilig verbracht. Eine Freundin von mir wollte mich zwar mit nach Venlo schleppen, aber dafür war ich dann heute doch zu schlapp, also habe ich sie alleine losziehen lassen, damit ich nicht ihre ganze Tour ausbremse. Das kann ich nämlich ganz gut, denn ich übernehme mich dann schon mal und dann brauche ich entweder ständig ein Päuschen oder ich möchte einfach nur noch nach Hause, was den anderen dann den Spaß verdirbt. Drum ist meine Devise immer: " In sich hinein horchen und ehrlich sein, damit man nichts vermasseln kann!" . Ich weiß ja nicht wie es euch so geht, vielleicht sind ja auch ein paar Leute dabei, die nicht so gut zu Fuß sind oder nicht die beste Kondition haben.

So, heute wollte ich dann mal weiter erzählen.

Nach dieser jenen Woche, die ich glaube ,nicht nur mir enorme Kraft geraubt hat, sondern auch allen anderen Beteiligten, merkte ich wie ich tagtäglich an eine Infusion angeschlossen wurde. Und mit jedem Tag dieser Infusion wurde mein Sehvermögen deutlich besser. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich freute als ich endlich wage, schwammige, dunkle Umrisse erkennen konnte. Die gefühlten Freudensprünge wurden Tag für Tag höher, denn Tag für Tag wurde es besser. Bald erkannte ich wieder deutliche Umrisse, dann immer mehr Details und zum Schluss wieder Farben. Auch mein linkes Ohr besserte sich, sodass ich mich nach binnen zwei Wochen wieder einigermaßen gut verständigen konnte und sogar mithilfe einer Lupe lesen konnte. Ich erfuhr, dass man ein MRT mit Kontrastmittel von meinem Kopf gemacht hatte. Man erklärte mir, dass mein ganzes Gehirn geleuchtet habe. ( Und ich dachte immer, dass Leuchten etwas Gutes ist! Nein, nein, falsch gedacht! Mit einer Erleuchtung oder Glühwürmchen hat das leider gar nichts zu tun!). Meine gesamte Hirnhaut plus die Hirnnerven wären vollkommen entzündet gewesen. Besonders die Seh-und Hörnerven plus noch so komische Nerven für das Gleichgewicht ( habe vergessen, wie die heißen!) wären in Mitleidenschaft gezogen worden, sodass  es zu einem gesamten Seh-und Hörverlust geführt habe. Behandelt wurde ich mit einer Cortison-Stoß-Therapie. Einige von euch kennen bestimmt hoch dosiertes Cortison, welches man per Infusion bekommt, oder? Ich weiß ja nicht, wie es euch dabei geht, aber ich hatte und habe auch immer noch bei dieser Therapie so einen komischen, bitteren Geschmack im Mund, dass ich zur Dauer-Kaugummikauerin wurde. ;) Im Nachhinein waren auch ein paar Geschmacksnerven zerstört gewesen, aber das störte mich nicht besonders, denn wer unter euch Cortison-Leuten kennt denn keinen Cortison-Hunger?
Fressattacken, seltsame Launen + Gelüste, Mondsgesicht, Wassereinlagerungen und Dehnungsstreifen lassen grüßen!
Durch das Cortison ging es mir aber deutlich besser. Sehen konnte ich wieder, außer das ich immer noch mit Doppelbildern und dem Lesen Probleme hatte. Auf dem rechten Ohr hörte ich leider immer noch nichts und links nur minimal. 

Leider hatte ich auch noch mit anderen Problemem zu kämpfen. Ich sagte beispielsweise Dinge, die ich gar nicht sagen wollte und vertauschte z.b. Wörter. Wollte ich z.b. sagen, dass ich draußen einen Vogel gesehen hatte, so sagte ich dann : " Draußen am Strand ist ein Käfer!". Zudem konnte ich anstatt " Tschüss" nur " Gute Nacht" sagen. Mit der Konzentration und meiner Merkfähigkeit haperte es noch gewaltig. Auch funktionierte meine Pupillenreaktion immer noch nicht und ich hatte einen Tremor in den Händen entwickelt ( starkes Händezittern), sodass ich des Öfteren auch mal was fallen ließ oder umstoß. Dinge wie Telefonieren klappte auch nicht, weil ich einfach nicht verstand, was die Person an der anderen Leitung sagte. Das Hören an sich ohne Telefon-Rauschen war schon schwer. ;D Auf der Station hieß ich weiterhin " Taube Oma"  und meine Familie nannte mich liebevoll " Mondsgesicht".  Jaja, ich nahm es aber mit Humor. Was mich nur ärgerte war, dass ich nicht von der Station runter durfte oder alleine irgendwohin. Die Gefahr eines Krampfanfalls wäre groß, auch weil mein Hirndruck wohl immer noch ziemlich hoch war. Zudem bestünde die Gefahr ich würde irgendwo vorlaufen ( wohlmöglich vor ein Auto, wenn ich das Klinikgelände verließe), weil ich ja nichts hören würde. Also blieb ich brav auf der Station. Ich war eh die meiste Zeit müde und schlief und wenn ich nicht schlief, dann aß ich. Vor allem Pizza war in meiner Cortisons-Zeit der Renner. Der Pizzaservice in Münster bringt einem die Pizza sogar ins UKM aufs Zimmer! Also, Hut ab! Da lobe ich mir den Pizzaservice in Münster! Danke für den täglichen Lieferservice! Ja, ich oute mich als Zimmer 2! ;DD Wie gesagt, Pizza war der Hit und ich hätte damals für eine Pizza töten können, wirklich! ( Eigentlich alles Überbackenes! Überbackene Laugenstangen gehörten auch zu meinen Favoriten und wenn ich mal wieder zum MRT musste schlürfte ich im Wartebereich liebend gern den frisch gepressten Orangensaft aus der Cafeteria! ;) ). Ja, schlafen und essen! Das war's! Für Lesen und Fernseh gucken oder so reichte meine Konzentration einfach nicht aus, zudem wurde mir dabei fortan schlecht und die immer noch bestehenden, aber in einer gemilderten Form, Kopfschmerzen wurden schlimmer.
Trotzdem: Ich konnte wieder sehen und auch bisschen was auf dem linken Ohr hören, also, meine Laune ging bergauf! Und nicht nur die Docs atmeten vorerst auf ( sie bombadierten mich ja täglich mit Untersuchungen, Blutabnahmen und dem Checken meiner Zuckerwerte --> was bei einer hoch dosierten Cortison-Therapie umgehend notwendig ist! Kleiner Pieks morgens vor dem Frühstück in den Finger, das war's! Ach ja, was auch bei einer Cortison-Therapie auch noch auf dem Kontroll-Plan steht: Regelmäßiges Wiegen und Eincremen!). 

So, trotz weiterhin stark  leuchtenden MRT-Bildern ging es mir doch besser.

Liebste Grüße,
eure Kea

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